Was treibt Stefanie Bötsch an? Woher nimmt sie ihre Energie neben ihrer vollen Stelle als Sozial-Arbeiterin ihren eigenen Podcast zu betreiben und einen weiterbildenden Masterstudiengang aufzunehmen?
Wir sind begeistert von Stefanies Energie und der Leidenschaft mit der sie ihre drei Rollen meistert.
Liebe Frau Bötsch, stellen Sie sich doch kurz vor!
Ich bin 26 Jahre und studiere im dritten Semester den weiterbildenden Masterstudiengang Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe. Daneben arbeite ich als Sozial-Arbeiterin in einer Drogenberatung und betreibe seit August 2020 meinen Podcast. Schon während meines Bachelors war für mich klar, dass ich den Weiterbildungsmaster an der Frankfurt UAS machen möchte. Ich habe dann direkt nach meinem Bachelor angefangen zu arbeiten und auch meinen Lebensmittelpunkt nach Frankfurt verlegt.
Das freut uns natürlich sehr, dass Sie den Master als klares Ziel vor Augen hatten.
Ja, das war eine ganz bewusste Entscheidung, mich für den Master einzuschreiben – zum einen wegen der integrierten Suchttherapie-Ausbildung und aber auch, weil aus meiner Sicht ein berufsbegleitender Master sehr wertvoll ist. Der Master und die Berufstätigkeit befruchten sich gegenseitig – ich kann die gelernten Inhalte direkt in der Arbeit mit meinen Klient/-innen nutzen und die Berufserfahrung hilft mir natürlich sehr, die Zusammenhänge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Und ich mache riesige Schritte, sowohl im Berufsleben als auch in Bezug auf meine persönliche Festigung.
Erzählen Sie uns von Ihrem Podcast. Wie ist die Idee entstanden? Was ist Ihre Motivation? Und wie organisieren Sie sich neben Arbeit und Studium?
Die Idee, meinen eigenen Podcast zu machen, hatte ich schon vor einigen Monaten. In der ersten Zeit habe ich extrem viel ausprobiert – ich habe zum Beispiel immer wieder einzelne kurze Beiträge aufgenommen und meinen Freunden mit Bitte um Feedback vorgespielt. Diese erste Zeit war extrem hilfreich für mich und ich konnte mich stetig weiterentwickeln. Dieses Jahr Mitte August bin ich dann mit meinem Podcast Psychoaktiv - Der Drogen und Alkohol Podcast live gegangen.
Psychoaktiv bedeutet mir persönlich extrem viel – es ist mein eigenes Projekt, das ich von Anfang an begleitet habe. Ich sehe sozusagen, wie etwas entsteht, ja wie etwas wächst. Nebenbei hilft der Podcast mir dabei, mein Wissen zu strukturieren und es ist toll, durch das eigene Wirken dazu bei zu tragen, mit Halbwissen aufzuräumen. Gerade im Bereich „Drogen, Sucht und Alkohol“ herrscht extrem viel, zum Teil gefährliches Halbwissen.
Nun ja, Organisation ist alles 😊. Ich arbeite mit Sendeplan, habe immer mindestens drei Folgen im Voraus fertig und sendebereit. Dennoch versuche ich trotz aller Planung spontan zu bleiben und ggf. auch Themen zu schieben. Aktualitätsbezug ist super wichtig.
Und wie haben Sie die erste Zeit erlebt?
Das war und ist immer noch eine spannende und extrem lehrreiche Zeit. Ich habe so viel dazugelernt, einfach weil ich so viele neue Sachen ausprobiert habe und mich überwunden habe. Die Überwindung war am Anfang nicht immer leicht – mit einem Podcast bewegt man sich in der Öffentlichkeit und macht sich damit natürlich auch durch Kundtun der eigenen Meinung in gewisser Weise angreifbar.
Aber das Feedback, was ich erhalten habe war sehr hilfreich und zeigt auch, dass ich gehört werde. Durch den Podcast konnte ich mein Netzwerk erweitern und nebenbei mein Wissen aufbauen, was mir natürlich auch im Studium hilft. Und ich habe mich total gefreut, dass Psychoaktiv in den Charts der Gesundheitspodcasts gelistet wurde.
Sie sind Studentin, Sozial-Arbeiterin und Podcasterin - wie erleben Sie das Zusammenspiel Ihrer drei Rollen?
Es ergänzt sich sehr gut. Natürlich muss ich diszipliniert sein und mich organisieren, Prokrastination und Aufschieberitis sind keine Option. Aber die Möglichkeit, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden motiviert mich sehr. Meine Klient/-innen merken das auch und finden es sehr positiv, dass ich neue Sachen mitbringe und ausprobiere. Dieses direkte Anwenden und die sofortige Rückmeldung sind toll; auch mein Team freut sich über die neuen Impulse/Blickwinkel.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Meine Pläne für die Zukunft? Ich möchte gerne promovieren und in Lehre tätig sein. Im Grunde ist auch der Podcast eine Art Lehre und Wissensweitergabe. Und ich möchte meine Neugierde behalten: Ich möchte mich in meinem Bereich stetig weiterentwickeln und dafür ist Neugierde einfach zentral.
Herzlichen Dank für das offene Gespräch!
Informationen zum KompetenzCampus
Digitalisierung, Fachkräftemangel sowie gesellschaftliche und umweltpolitische Herausforderungen verändern unsere Arbeitswelt stetig. Unser Ziel ist es, diesen Anforderungen zu begegnen und unsere Teilnehmenden zu befähigen, den Wandel anzunehmen, als Chance zu begreifen und aktiv mitzugestalten. Wir bieten Seminare, Trainings, weiterbildende Masterstudiengänge und individuell entwickelte Schulungen für Ihr Unternehmen. Alle unsere Angebote können berufsbegleitend besucht werden. Geleitet werden sie von praxiserfahrenen und akademisch qualifizierten Trainerinnen und Trainern sowie Professorinnen und Professoren unserer Hochschule.
Informationen zum Weiterbildungsmaster Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe
Der berufsbegleitende Masterstudiengang »Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe (M. A.)« ist anwendungsorientiert ausgerichtet. Er wird in Kooperation mit dem Gesamtverband für Suchthilfe e.V. (GVS) − Fachverband der Diakone Deutschland, einem erfahrenen Anbieter für außerhochschulische Weiterbildungen zur Suchttherapeutin bzw. Suchttherapeuten, angeboten.
Ziel der ganzheitlichen Ausbildung ist die Vermittlung von aktuellen Themen in der Suchtforschung, Kompetenzen und Methoden im therapeutischen Handeln sowie im Managementbereich von sozialen Einrichtungen.
Ausführliche Informationen gibt es hier.